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Narrative in antiken Kulturen und in den Altertumswissenschaften- 16-17/11/2015, Basel (Switzerland)


FECHA/DATE/DATA: 16-17/11/2015


LUGAR/LOCATION/LUOGO: Hotel Bildungszentrum (Basel, Switzwerland)


ORGANIZADOR/ORGANIZER/ORGANIZZATORE: Matthias Müller; Laura Diegel


INFO:


INSCRIPCIÓN/REGISTRATION/REGISTRAZIONE: gratis /free / gratuito


PROGRAMA/PROGRAM/PROGRAMMA:


Kostenlose Anmeldung bei Dr. Hans-Hubertus Münch (hubertus.muench-at-unibas.ch) bis 06. November.

Erzählen ist eine elementare kommunikative Funktion des Menschen. So hat nicht nur das gemeinschaftsstiftende mündliche ‚Geschichtenerzählen am Lagerfeuer’ eine immanente soziale Dimension, sondern kreieren narrativ angelegte Texte und Bilder auch Identitäten oder begründen Herrschaftsansprüche einzelner Akteure oder Gruppen. Narrative ermöglichen es, mit gesellschaftlichem Wandel und Brüchen umzugehen, und bieten Erklärungen dafür an. Im Zuge eines narrative turn wird das Forschungsparadigma Narrativität daher seit geraumer Zeit auch in wissenschaftlichen Feldern ausserhalb der Literaturwissenschaft breit rezipiert. Im Fokus stehen dabei besonders die Hervorhebung der lebensweltliche Bedeutung von Narrativen in ihren kulturellen und situativen Ausprägungen und die Untersuchung der an die Narrative gebundenen Medien sowie deren gattungsspezifische Implikationen für die Gestaltung der Erzählungen. Die diesjährige Graduiertentagung möchte sich daher dieses Themas annehmen.

Da narrative Formen nicht nur vielen unserer Quellen zu eigen sind, sondern auch das wissenschaftliche Arbeiten selbst prägen, indem – bewusst oder unbewusst – Daten in eine erklärende Erzählung gebettet werden, soll auch das narrative Bezugssystem der altertumswissenschaftlichen Fachtraditionen kritisch reflektiert werden. Die von den einflussreichen Exponenten der Fächer entworfenen Erklärungsnarrative wirken oft bis in unsere Zeit fort. Master narratives wie die Glorifizierung von Zentralgewaltszeiten (Golden Ages vs. Dark Ages) oder die Entstehung des Individuums sind wirkmächtige mentale Grundmuster. Wissenschaftler sind immer von ihrer eigenen Zeit, von aktuellen gesellschaftlichen Diskursen beeinflusst, was ihre Sicht auf die vergangenen Zeiten prägt. Somit stehen nicht nur die Formen und Funktionen der antiken Narrative im Fokus der Tagung, sondern es soll ebenfalls eine intensive Reflexion über die Methoden der altertumswissenschaftlichen Forschung und den Umgang mit Metanarrativen erfolgen.

Sprecher:

Lukas Bohnenkämper, MA (Ägyptologie, Basel): Krieg – „Der Vater aller Dinge“ oder ein (politisch) unkorrekter Erklärungsansatz?

Anna Flückiger, MA (Ur- und Frühgeschichte, Basel): Narrative der Frühmittelalterarchäologie und Publikumsvermittlung

Dr. Alexander Heinemann (Klassische Archäologie, Freiburg): Fundierung und Iteration: Zu einer Poetik der politischen Narration in der klassischen Antike


Prof. Dr. Alexander Honold (Germanistik, Basel): Narrative. Die Kulturtechnik des Erzählens aus literaturwissenschaftlicher Sicht

Prof. Dr. Thomas Meier (Ur- und Frühgeschichte, Heidelberg): Geschichte erzählen. Anmerkungen zu den transdisziplinären Bedingungen und Verantwortungen von Wissenschaft

Anne-Sophie Meyer, MA (Latinistik, Basel): Paradigmenwechsel: Götterloses Erzählen in Lucans Pharsalia

Prof. Dr. Hubert Roeder (Ägyptologische Forschungsstätte für Kulturwissenschaft, ÄFKW, Universität Heidelberg): Verloren zwischen Legitimation und Unterhaltung. Zur Notwendigkeit eines Perspektivenwechsels bei der Erforschung altägyptischer Narrative

Matthias Stern, MA (Alte Geschichte, Basel): Auctoritas senatus und consensus omnium bonorum – Ciceros Kampf gegen Catilina zwischen Staatsideal und Realpolitik


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